Wie eine junge Währung einen Kontinent verändert
Der Euro ist die Gemeinschaftswährung der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Innerhalb des Artikels möchten wir auf einige Kernpunkte zur wirtschaftlichen und politischen Bedeutung eingehen. Der Blick aus der Anlegersicht wird selbstverständlich ebenfalls für Sie aufgegriffen. Heute ist der Euro, hinter dem US-Dollar, die zweit wichtigste Währung der Welt.
In Europa wurde über Jahre ein gemeinsamer Wirtschaftsraum geschaffen. Innerhalb dieses geschützten Raumes wurde der Verkehr von Personen, Waren und Kapital erheblich erleichtert.
Privat- oder Geschäftsreisen innerhalb der Europäischen Union ohne Personalausweiskontrolle an den Landesgrenzen, das Auslandssemester für Studenten ohne schwierige Hürden der Arbeitserlaubnis, neben börsennotierten Konzernen nutzen mittlerweile auch viele Mittelständler den internationalen Markt und stärken dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit, dies alles sind Entwicklungen, von denen wir größtenteils direkt oder indirekt profitieren. Um diese Vorgänge dauerhaft zu vereinfachen, ist eine gemeinsame Währung der nächste Schritt.
Bereits im Jahr 1972 wurde mit dem Europäischen Wechselkursverbund der erste politische Grundpfeiler für die gemeinsame Währung gelegt. Bereits innerhalb der nächsten sechs Jahre wuchs die Anzahl der teilnehmenden Länder. Als Folge wachsender Beliebtheit wurde 1979 das Europäische Wirtschaftssystem eingerichtet (EWS). Dies sollte Schwankungen der unterschiedlichen europäischen Währungen in einem berechenbaren Korridor halten und somit die Wirtschaftlichkeit der einzelnen europäischen Volkswirtschaften sichern und stärken. Die Währungseinheit ECU wurde für diesen Zweck geschaffen. Er diente als Verrechnungseinheit. Obwohl für diese fiktive Währung (Korbwährung) nie Noten gedruckt und Geldstücke geprägt wurden, gilt der ECU als Vorläufer des Euro. Der nächste spürbar große Entwicklungsschritt wurde 1988 gemacht. Ein Ausschuss, geleitet von dem damaligen EG-Kommissionspräsidenten Jacques Delors, erarbeitete den „Delors-Bericht“. Dieser beinhaltete maßgeblich eine Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion.
Die Einführung des Euros wurde in zwei sachlichen und zeitlichen Schritten differenziert.
Im ersten Schritt wurden zum 01. Januar 1999 die Wechselkurse zwischen dem Euro und den unterschiedlichen Landeswährungen der beteiligten Länder festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt ersetzte der Euro den oben beschriebenen ECU, als frühere Korbwährung. Bereits einen weiteren Tag nach Neujahr desselben Jahres erfolgte die Notierung sämtlicher europäischen Börsenplätze ebenfalls in Euro.
Herbst 2001 startete die praktische Einführung des Euros als Bargeld. Der Euro wurde somit im Alltag für den Endverbraucher spürbar. Neben der Bankenwirtschaft unterstützte beispielsweise auch der Einzelhandel die Währungsumstellung („Frontloading-Verfahren“). Dieser Beitrag sah beispielsweise wie folgt aus: Kunden kauften im Geschäft ein und zahlten mit D-Mark, das Wechselgeld wurde seitens des Handels in Euronoten oder Hartgeld herausgegeben.
Ein bekannter Prozess des Wechsels waren, für jeden Bundesbürger, der Erhalt eines persönlichen Starterkit. Diese Starterkits konnten bei den deutschen Banken und Sparkassen bereits am 17. Dezember 2001 erstanden werden. Jedes Starterkit bestand aus 20 verschiedenen Münzen mit einem Wert von 10,23 Euro und wurde gegen 20 D-Mark ausgehändigt.
Zur Zeit dieses Blogartikels sind die folgenden Länder Mitglied der Europäischen Währungsunion und setzen ihnen somit als Hauptwährungsmittel ein. Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.
Bei der Währung des Euro handelt es sich nicht ausschließlich um ein wirtschaftliches, sondern auch politisches Projekt der Gemeinschaftsstaaten. Um diese Bedeutung hervor zu heben, wurde der Euro im Jahr 2002 für das Zusammenwachsen der Völker, mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen geehrt.
Nutzen für den Anleger:
Als Abschluss möchten wir Ihnen einige ökonomische Folgen der Einheitswährung vorstellen und welche Möglichkeiten Sie als Anleger und Mandant von Finanzcoach Hannover haben, um dadurch positiv für sich persönlichen Nutzen zu ziehen.
Innerhalb des geschützten Raumes des Euros können Unternehmen ohne Wechselkursrisiken und zusätzlichen Transaktionskosten Waren und Dienstleistungen liefern und beziehen. Neben dieser Kosteneinsparung wird eine erhöhte Preistransparenz erreicht. Für Sie, als Privatanleger, können Sie ebenfalls von den wegfallenden Transaktionskosten und Währungsschwankungen profitieren. Wenn Sie beispielsweise Ihr Fondsdepot um einen hochwertigen Investmentfonds erweitern, der innerhalb des europäischen Währungsraumes (in Unternehmenssachwerte) investiert. Die eingesparten Kosten der Anlage können somit einen Teil der Rendite ergeben.
Das Team von Finanzcoach Hannover wünscht Ihnen vorab einen guten Start in die neue Woche.