Lesedauer: 3-5 Minuten. Der zentrale Punkt unserer heutigen Blog-Ausgabe bildet der Cost average effect, zu Deutsch Durchschnittskosteneffekt. Bei einem Sparplan kann er eine höhere Rendite erwirken. Es handelt sich um einer der bekanntesten Berechnung und Grafik aus der Investmentwelt, maßgeblich taucht diese Darstellung innerhalb der Endkundenberatung auf. Sie kann den Verbraucher darin unterstützen, sein Gefühl für den Anlagemarkt, Rendite und einer monatlichen Sparrate zu bekommen. Welche Vorteile dieses Vorgehen Ihnen bietet und in welcher Situation Sie anders agieren sollten haben wir Ihnen gerne zusammengetragen.
Ein kleines Dankeschön: Liken, teilen, weitersagen. Wir erstellen Ihnen diese Inhalte ohne Berechnung: Wenn Ihnen dieser oder einer unserer anderen Artikel Mehrwert stiftet, teilen Sie ihn gerne. In der Fußzeile finden Sie alle Möglichkeiten der Weiterleitung auch innerhalb der sozialen Netzwerke. Unsere Serie: “Wir bauen uns ein Fondsdepot”.
Timing, Sparmotivation und Wirtschaftszyklus
Wie bereits zuvor beschrieben kann der Cost Average-Effekt unterschiedlich angewendet werden. Für wen ist es nun besonders interessant? Marktorientierte Sparer sowie Anleger mit Sicherheitsgedanken und wenn Kapital spürbar aufgebaut werde soll, kann die Spardisziplin und der Effekt sehr gute Ergebnisse bewirken. Es ist also noch kein Kapital für eine Einmalanlage vorhanden und muss erst aufgebaut werden. Das stärkste Gegenteil dazu ist eine hohe Einmalanlage in Krisenzeiten. Allerdings kann man orientiert am klassischen Wirtschaftszyklus diese planen. Wenn dieser Zyklus durch Inflation oder staatliche Wirtschaftshilfen verlängert und auf den Kopf gestellt wird, ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg allerdings immer schwerer einzuschätzen. Mit Unterstützung des Effekts können Anleger die Rendite ihrer wiederkehrenden Einzahlungen in einen Sparplan erhöhen. Die Investoren erhalten bei fallenden Kursen mehr Anteile, dementsprechend erhalten sie bei steigenden Kursentwicklungen weniger Anteile durch ihren Kauf. Betrachten wir dies über einen längeren Zeitraum zahlt der Anleger im Durchschnitt weniger pro Anteil. Die Berechnung kann allerdings vereinzelt auch ergeben, dass der Anleger mit einer Einmalanlage eine bessere Rendite erzielt als durch einen Sparplan. Voraussetzung ist bei dieser Gegenüberstellung selbstverständlich und weiter oben im Text bereits erwähnt, dass das Kapital für die Einmalanlage vorhanden ist und dies schuldenfrei. Also nicht durch Kreditaufnahme, welche extra Zinskosten verursacht.
Ein Wirtschaftszyklus besteht weltweit aus vier immer wiederholenden Phasen: Begonnen in der Krise folgt der Aufschwung, dann der Boom und dann die Rezession. Hier in der Abbildung dargestellt:
Vorteile des Cost average effect:
- Vermögensaufbau mit bereits mit geringem Geldeinsatz.
- Bereits Kauf von Bruchstücken der jeweiligen Anteile möglich.
- Bei Zeiten von niedrigen Kursen ist der Erwerb von mehreren Anteilen möglich.
- Es erfolgt eine Glättung der Rendite.
- Es wird eine Art Sicherheit innerhalb der volatilen Märkte gebildet.
- Es ist keine Börsenbeobachtung und Timing auf den richtigen Zeit des Kaufes möglich.
Nachteile des Cost average effect:
- Vermischung von Gewinnen und Verlusten innerhalb der Anlagedauer (“Durchschnitt”).
- Negative Wirkung bei steigenden Kursen.
- Manchmal niedrigere Rendite als bei Einmalanlagen.
Rechenbeispiel innerhalb einer monatlichen Sparrate mit gängiger Nutzung des Cost average effect. Es wird demnach monatlich für den identischen Betrag gekauft, nicht identisch ist die Anzahl der Anteile zu unterschiedlichen Gesamtkosten:
Durchschnittlicher Preis pro Fondsanteil: 33,33 EUR. Pro Monat betrug die konstante Einzahlung 100 EUR. Mit diesen insgesamt 600 EUR konnte der Anleger 18 Anteile erwerben.
Simulieren wir dieses Rechenbeispiel jetzt mit dem Kauf der konstanten Fondsanzahl und einem variablen Betrag ergäbe sich folgendes Bild:
Durchschnittlicher Preis pro Fondsanteil: 37,50 EUR. Pro Monat betrug die Einzahlung 112,50 EUR und somit insgesamt 675 EUR, der Anleger konnte ebenfalls 18 Anteile erwerben.
- Der Check up: Für wen lohnt sich der Cost average effect:
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- Bei regelmäßiger Besparung eines Investmentfonds oder Aktiensparplanes.
- Bei dauerhaften Sparraten.
- Wenn diese dauerhaften Sparbeträge den identischen Wert und Zeitpunkt haben.
- Bereits ab geringen Einzahlungen, i.H. v. 25 Euro beginnend.
- Wenn in volatile Märkte (Schwankungen an der Börse) investiert wird.
- Mit einem Ziel, durch kleinere Beiträge eine höhere Vermögenssumme für die zukünftige Einmalanlage oder beispielsweise das Eigenkapital für die Kosten einer Immobilienfinanzierung zu erwirtschaften.
- Da der Sparer bereits mit kleinem Geld neben des Investments auch die Gesetze der Börse kennenlernt, eignet es sich auch besonders für Einsteiger in den Kapitalmarkt.
- Sonderfall Einmalanlage: Der Cost average effect kann auch ein Airbag für eine Kapitaleinmalanlage sein. Sind die Börsenpreis hoch und die Wirtschaft im Boom, hat man natürlich die Möglichkeit auf den Kursfall zu warten und dann einzusteigen. Nur wie viele Jahre können mittlerweile dafür vergehen? Um den Einstieg nicht zu sehr hinauszuzögern, kann der Anleger auch in den höheren/wachstumsartigen Marktphasen in den Kapitalmarkt einsteigen und teilt seinen Einmalbetrag. So ist er gegen mögliche Kursverluste abgesichert. Zu Beginn kauft er möglicherweise “teurer” ein, fällt der Kurs und er kauft in diesem Zeitraum weiter, erwirbt er zu einem günstigeren Preis. Somit gleichen sich die Gesamtkosten aus.
Quellen: Wikipedia.de, Commerzbank, Deutschlandfunk, Onvista Bank
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