Schneefreies Weihnachten: Was ist schöner, schenken oder beschenkt zu werden? Das sagt der Konsumklimaindex:
Zitat GfL-Marktforscher Wolfgang Adlwarth: „Wir werden auch 2017 mit vollen Gabentischen rechnen können“.
Erneut hohes Budget für Geschenke eingeplant: Geldpräsenten (3,5 Mrd. Euro) eingerechnet sollen es in diesem Jahr 17,8 Milliarden Euro sein – genauso viel wie in den beiden Vorjahren. Insgesamt stellen die Nürnberger Experten derzeit ein stabiles Konsumklima fest – getragen von einer breiten und immer noch anhaltenden guten Wirtschaftslage mit zusätzlich guten Aussichten auch für 2018 sowie einer „exzellenten Verfassung des Arbeitsmarktes“ in Deutschland.
Nach zwei leichten Verringerungen in Folge hielt sich das Konsumklima auf hohem Niveau: Der monatliche GfK-Konsumklimaindex lag für Dezember wie im November bei 10,7 Zählern. Im September hatte der Indikator für die Kauflaune der Deutschen mit 10,9 Punkten den besten Wert seit 2001 erreicht.
Menschen in Deutschland wollen dieses Jahr im Schnitt 278 Euro für Geschenke ausgeben – und damit nur 2 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Neun von zehn Verbraucher möchten zum Fest etwas verschenken: Die drei größten Bereiche sind Bücher (35 Prozent), Spielwaren (34 Prozent) und Bekleidung (29 Prozent). Das meiste Geld wird in Gutscheinen verschenkt: 1,84 Milliarden Euro. Für Spielwaren geben die Schenker zum Fest 1,82 Milliarden Euro aus.
„Der Konsum wird in diesem Jahr seiner Rolle als Motor des Aufschwungs gerecht“, äußerte sich GfK-Experte Rolf Bürkl.
Grenzen der Beurteilung der Marktforschung // Nächste Subprime-Blase durch faule US-Autokredite?
Der erarbeitete Trend und Indikator wird von vielen unterschiedlichen Merkmalen bestimmt. Politischer, sozialer oder auch wirtschaftlicher Natur. Was allerdings nicht oder kaum herangezogen wird, ist das Verhältnis, wie viele Konsumausgaben aus privaten Krediten stammen. Für diesen Faktor gibt es extra globale Messungen. Das Ergebnis ist ziemlich bedenklich, uns allen sind noch die Auswirkungen der „faulen“ Immobilienkredite in den USA bekannt. Die Subprime-Immobilienkrise hatte weltweite Folgen. Nun erinnern leichtfertig vergebene Autokredite in den USA daran. Droht nun durch die Autofinanzierung ein Déjà-vu am Kapitalmarkt? Seit 2010 ist die Kreditvergabe in diesem Bereich um rund 70 %, auf ein Volumen von knapp einer Billion Euro gestiegen. Hinzu kommen, allgemein höhere Verschuldungen der privaten amerikanischen Haushalte, sowie das eine Vielzahl von Krediten mit sehr lascher Prüfung vergeben wurde und eine rückläufige Konjunktur des US-Automarktes. Stellt sich nun die Frage, welche Banken oder Kapitalanlagegesellschaften diese Schuldverschreibungen besitzen. In einem unserer nächsten Artikel werden wir Sie selbstverständlich ausgiebiger über die Entwicklung informieren.
Das ist die GfK:
Im Februar 1935 durch nürnberger Hochschullehrer, darunter der spätere Bundeskanzler Ludwig Erhard, als GfK-Nürnberg Gesellschaft für Konsumforschung e. V. gegründet. Der Verein wandelte sich im Jahre 1984 zu einer GmbH und anschließend 1990 zu einer Aktiengesellschaft um, heute ist die GfK das größte deutsche Marktforschungsinstitut. Ziel ist es damals wie heute einen Indikator für die Kauflaune der deutschen Privathaushalte abzubilden. Der angewandte Warenkorb ist allerdings nicht unumstritten. Ein weiteres bekanntes Projekt sind Messungen von TV-Einschaltquoten. Mit 96,7% (2017) liegt der mehrheitliche Besitz der GfK in den Händen von dem amerikanischen Privat Equity-Konzern „Kohlberg Kravis Roberts & Co“, dies wird über den Investmentfonds „Acceleration Capital N.V.“ realisiert.