Lesedauer: 6 -8 Minuten. In unserem heutigen Blogartikel wollen wir einen der beliebtesten Rohstoffe, das Edelmetall Gold, in das Verhältnis zu der Anlage in gebündelte Rohstoffe setzen und dabei die verschiedenen Arten der Rohstofffonds beleuchten. Zusätzlich gehen wir auch auf die Anlagemöglichkeiten ein. Für die Wirtschaft und den Endverbraucher bilden Rohstoffe seit Jahren den Rückhalt. Seltene Erden werden in Smartphones und zukünftigen Elektroautos verarbeitet, Erdöl betreibt Fahrzeuge und wird für die Kunststoffproduktion benötigt. Der Handel mit und das Investment in Rohstoffe haben eine weltweit lange Tradition.
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Gold – offene Rohstofffonds – geschlossene Rohstofffonds
Gegenüber einem direkten Ankauf oder Investment in Gold (Beispiel: Der Kauf von Goldbarren) bietet die Anlage in entsprechende Themenfonds eine Risikominimierung durch höhere Streuung der unterschiedlichen Beteiligungen. Die bekanntesten Anlagesektoren dieser Investmentfonds sind ebenfalls Edelmetalle, neben Gold werden auch gerne Silber oder beispielsweise Kupfer angekauft. Weitere Rohstofffonds können Gasfonds, Ölfonds und Holzfonds sein. Rohstoffe erhalten ihren Wert durch Angebot und Nachfrage, zusätzlich durch ihre meistens begrenzte Verfügbarkeit. Seit Jahrtausenden spielen Rohstoffe eine wichtige Rolle in unserer Welt. Mit der Bronzezeit und der Eisenzeit wurden ganze Zeitalter nach Rohstoffen benannt. Der Handel begann allerdings erst später, nämlich im 17. Jahrhundert im Zuge der Kolonialisierung. Historisch gesehen sind die Kontinente Afrika und Asien für die Gewinnung maßgeblich in das Blickfeld gerückt. Das Interesse an Amerika als Bezugsquelle schwand nach Ende des amerikanischen Bürgerkrieges. Die Industrialisierung sorgte für den ersten spürbar hohen Rohstoffbedarf, transportiert durch die zeitgleich angelegten Eisenbahnnetze. Bis heute ist diese Struktur der Abbauländer und deren Verhältnis zu den anderen Ländern sichtbar.
Rohstofffonds: wagnisreiche Geldanlage mit Historie
Bitte lassen Sie uns zunächst zwischen geschlossenen und offenen Investmentfonds differenzieren. Je nach Anlageziel und persönlicher Situation sollte hier die Auswahl individuell vorgenommen werden. Da geschlossene Investments eher weniger bekannt sind, haben wir Ihnen dazu die wichtigsten Fakten am Ende dieses Blogartikels in Stichpunkten zusammengetragen. Für den Privat- und den institutionellen Anleger hat der Kauf über Investmentfonds den besonderen Vorteil, dass er nicht eigenständig handeln muss. Den Handel, die Diversifikation etc. überlässt der Anleger dem Fondsmanagement. Rohstoffe werden i. d. R. in großen Mengen gehandelt und unterliegen oft einer hohen Schwankung. Dafür erzielen sie im Durchschnitt einen höheren Ertrag. Durch die indirekte Teilhabe an diesen Themenfonds erhält der Privatanleger die Möglichkeit bereits mit kleineren Summen in den Markt einzusteigen. Zur Grundausrichtung kann zunächst festgestellt werden, dass sich offene Fonds per Aktien oder auch Optionen an den Rohstoffunternehmen beteiligen. Die Investmentausrichtung der geschlossenen Themenfonds zählt eher auf den jeweiligen Rohstoff direkt oder es erfolgt die Zuordnung der Gelder zu einem bestimmten Projekt. Im Ölbereich wäre ein Beispiel die Finanzierung des Baus einer Ölbohrplattform. Somit wird sich an einem unternehmerischen Projekt beteiligt, nicht aber am Unternehmen oder deren Aktienwerten. Zunächst ist der größte Unterschied der beiden Fondsarten das jeweilige Ziel der Investitionen. Die Erträge beider Varianten sind final in einem sehr hohen Maße von der aktuellen Rohstoffpreisentwicklung abhängig. Da Rohstoffe begrenzt sind unterliegen sie meistens einer hohen Nachfrage und haben in der Regel eine langanhaltende Zukunft vor sich.
Zusammenfassung
Vorteile:
- Der Bedarf an Rohstoffen steigt und erhöht somit die Nachfrage.
- Für Anleger ist kein physischer Kauf von Rohstoffen nötig, wenn über jeweilige Themenfonds investiert wird.
- Mit Rohstofffonds können die Anleger von den bekannten Kursschwankungen und auch vom Handel in unterschiedlichen globalen Währungen profitieren.
- Verminderung des Anlagerisikos durch die Diversifikation innerhalb der Fonds.
- Die Anlageklasse kann sich als längerfristige Beimischung in das bestehende Investmentdepot eignen.
- Rohstoffe sind über die Historie gesehen sehr selten zyklisch mit dem Aktienmarkt. Diese Beimischung kann somit u.U. temporäre Kursverluste von Firmenbeteiligungen ausgleichen.
Vorsicht:
- Oft verzeichnet der Handel mit Rohstoffen spürbare Preisschwankungen.
- Währungsrisiko: Was ein Vorteil sein kann, könnte in anderer Situation auch ein Nachteil sein: der Handel durch unterschiedliche Währungen.
- Politische Entscheidungen: Die OPEC entscheidet über eine neue Fördermenge des Öls. Der Bau von Gaspipeline Nordstream 2 wird im Tempo reduziert oder damit auch zusammenhängend die Förderung und der Export von Fracking Gas.
- Politische Unruhen in den abbauenden Ländern.
- Die Witterung: Gerade bei der Förderung von Bodenschätzen oder auch bei der Aufholzung durch Holzfonds ist die dauerhafte Wetterlage von besonderer Bedeutung.
Dieser Artikel beinhaltet keine Anlageempfehlung und ersetzt keine individuelle Anlageberatung.
*Besonderheiten der geschlossenen Investmentfonds:
Bis zu dem Jahr 2013 gelten durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) weitere Regulierungen, die den Schutz der Verbraucher erhöhen sollen. Bis zu diesem Zeitpunkt galt bei geschlossenen Investmentfonds die sogenannte Prospekthaftung. Dadurch wurde diese Fondsgattung im Gegensatz zu den offenen Investmentfonds bis dahin umgangssprachlich als Anlage in den „grauen Kapitalmarkt“ bezeichnet. Das geschlossene Investment zeichnet sich zusätzlich durch eine festgelegte Laufzeit und einen maximalen Gesamtinvestitionsbeitrag aus. Als Rechtsform wird in Deutschland je Fonds meistens die GmbH & Co. KG gewählt aufgrund der Tatsache, dass der Fonds meistens auf ein Projekt beschränkt ist und keine Beteiligungen an den jeweiligen Unternehmen direkt bietet. Zur Zeit der Verfassung dieses Artikels befinden sich rund 9,3 – 9,7 Milliarden Euro Investitionen innerhalb geschlossenen Investments, zwei Drittel davon von institutionellen Anlegern. Dies ist neben den Anlageklassen auch in der Haftungsfrage und im Prozess der Liquidierung begründet.
Quellenangaben: Handelsblatt.de, Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ), Fondsdiscount.de, Fondsvermittlung24.de und finanzen.net.
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