Wertvolle Informationen zu einem bekannten Freund
Rückblickend auf viele Jahre ist das Girokonto aus unserem Tagesablauf nicht mehr wegzudenken.
Bei diesen Kontokorrentkonten handelt es sich um die wichtigste Kontenart unter den Bankkonten und wird unter der Kategorie der Sichtkonten geführt. Über die Girokonten wird sämtlicher bargeldloser Geldverkehr abgewickelt. Der Begriff „giro“ stammt aus dem Latein und bedeutet Kreis / Umlauf. Diese Bezeichnung ist sehr passend, da es eine Andeutung auf einen Geld- und Wirtschaftskreislauf ist.
Die Jahre von Lohntüten, am Ende der Woche, und Sparbüchern sind aus einer Vergangenheit, die lange vorbei ist. Lohn- und Gehaltszahlung laufen auf diesen Konten ein. Wiederkehrende Zahlungen, Energieversorger, Wohnmiete etc., werden meistens bei Privat- und Firmenkunden gleichermaßen eingezogen oder per Dauerauftrag angewiesen. Diese Standardisierung verschlankt den gesamten Prozess erheblich und bietet einen hohen Zeitvorteil für alle beteiligten Parteien. Die Angabe der Bankverbindungen ist, für den Erhalt des monatlichen Endgeldes, mittlerweile in vielen Arbeitsverträgen bereits Pflicht. Wenn wir die heutige Generation, bis 25 Lebensjahren befragen, würden Sie überspitzt ausgedrückt das Zeitalter der Lohntüten in die Nähe der Epoche von Dinosauriern zuordnen.
Selbstverständlich wird die Entwicklung der zukünftigen Zahlungsmöglichkeiten immer weiter voranschreiten. Hier sind insbesondere Zahlungsmöglichkeiten aus der Onlinewelt zu benennen, Beispiel: PayPal und Bitcons.
Funktion und Aufgabe
Die Kernaufgabe des Girokontos ist die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs von Privathaushalten und Unternehmen. Beispiel: Überweisungen, Gehaltskonto oder Lastschrifteinzug (SEPA). Zusätzlich wird der Prozess verschlankt und beschleunigt. Viele Girokonten bieten Ihren Kunden zusätzlich einen Onlineaccount an.
Möglichkeiten der Kontenverfügung
Neben einem sogenannten Einzelkonto gibt es auch Konten, die von mehreren (meistens zwei) Parteien gleichberechtigt in Anspruch genommen werden können. Dies wird oft bei Eheleuten und Lebenspartnerschaften bevorzugt. Bei einem Einzelkonto ist bereits im Namen ersichtlich, dass nur eine Person die direkte Verfügungsgewalt aufweist. Der Kontoinhaber selber. Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit für Kinder, im minderjährigen Alter, ein Girokonto zu eröffnen. Hierbei muss allerdings die Einverständniserklärung der Eltern vorliegen.
Jeder braucht es, aber wer kann das Girokonto bekommen
Für moderne Volkswirtschaften sind Girokonten von einer sehr hohen Bedeutung. Dies gilt für Unternehmen genauso wie für die Bevölkerung. Bereits im Jahr 1995 gab der Verband der „Die Deutsche Kreditwirtschaft“ eine Empfehlung ab, die befürwortet das jedem Bürger ein Konto mit Guthabenszins und ohne Dispositionskredit zur Verfügung gestellt werden sollte. Dadurch wurden, jedem Menschen, in Deutschland die Möglichkeit eröffnet direkter am eigenen Geldkreislauf teilzunehmen. Einen Annahmezwang gab es zu diesem Zeitpunkt nur für die Sparkassen, durch das Sparkassengesetz. Eine Verschuldung der Kunden sollte bei dem Vorschlag des oben genannten Wirtschaftsverbandes ausgeschlossen werden. Am 01. Juni 2016 wurde der Rechtsanspruch auf ein Girokonto, in diesem Zusammenhang auch als Basiskonto bezeichnet, noch einmal gesetzlich um Personen ohne festen Wohnsitz, erweitert. Wenn Sie zu dieser Gesetzgebung mehr Informationen wünschen, besteht in § 31 des Zahlungskontengesetzes mehr zu erfahren.
Historie
Die Geschichte liefert uns leider keine genauen Aufschlüsse zur Entstehung des ersten Kontos dieser Art. Über verschiedene Quellen von Bibliotheken, Presse und Historikern sind allerdings vereinzelte Rückschlüsse möglich. Lassen Sie uns auf eine geschichtliche Reise nach den Funktionen des Girokontos gehen und Vergleiche ziehen. Den Start für den bargeldlosen Zahlungsverkehr setzten europäische Geldwechsler bereits im Mittelalter. Der Beruf des Geldwechslers wurde damals bereits in einer Art Wechselstuben durchgeführt. Diese Büros und Geschäftsgebäude waren in der Grundstruktur ähnlich eingerichtet wie in unserer Zeit. Der Tausch wurde an einem Schreibtisch vollzogen. In italienischer Sprache bedeutet Geldwechsler „bancherii“ und Tisch „bancus“. Hier erkennen Sie als Leser den direkten Bezug zur Entstehung des ersten Bankenwesens. Erste dokumentierte Gut- und Lastschriften, mit einer Beteiligung von zwei Konten, wurde schon im 11. Jahrhundert festgehalten. In diesem Zusammenhang taucht auch zum ersten Mal ein offizielles Verrechnungskonto geschichtlich auf.
Der geografische Rahmen war damals noch sehr begrenzt, da die Transaktionen nur mündlich durch die Geldwechsler erfolgten. Einen kräftigen Entwicklungssprung erfuhr der Zahlungsverkehr im 14. Jahrhundert, mit der Einführung von schriftlichen Zahlungsanweisungen erfolgten auch die Transaktionen in überregionalen Maßen und förderte auch den Gesamtanstieg dieser bargeldlosen Zahlungsmodalität. Innerhalb des späteren Mittelalters entwarfen italienische Kaufleute die Form der kontenmäßigen Verrechnung. Über Italien und Europa breitete sich dieser direkte Vorläufer unsere aktuellen Girokontos aus. Laut Aufzeichnungen begann der deutsche Giroverkehr in der Hansestadt Hamburg, im Jahr 1619 durch die Hamburger Bank.
In Deutschland eroberte das Girokonto Beginn der 50er Jahre die Oberhand gegenüber der damaligen Lohntüte. 4,7 Millionen Kunden mit Girokonten zählte die Sparkassenorganisation bereits im Jahr 1958.
Die Möglichkeit einen elektronischen Dauerauftragsdienst zu erfinden, nahm 1961 das Postscheckamt Hamburg auf und richtete als erstes Kreditinstitut den Service eines EDV gestützten Dauerauftrages für Ihre Kunden ein. Laut Bundesbank sich mittlerweile rund 100 Millionen Girokonten in Deutschland registriert, über die Hälfte davon per Electronic Banking als Onlinekonten. Demnach existieren in Deutschland mehr Girokonten, als Einwohner.
Das Team von Finanzcoach Hannover wünscht Ihnen einen tollen Start in die neue Woche.