Die Verbindlichkeiten
„Meine größte Investition ist mein Eigenheim.“ oder „Ich habe in ein neues Auto investiert.“ Diese Sätze hat sicherlich bereits jeder schon einmal von seinen Mitmenschen aus dem Freundes-, Familien- oder Kollegenkreis gehört. Nur ob diese Menschen ihren Spruch ernst meinen oder nicht, erfährt man oft nicht genau.
Wenn man eine Investition tätigt, möchte man im Regelfall zum Ende mehr erhalten, als man für das Investment gezahlt hat. Das avisierte Ergebnis jeder „echten“ Investition ist demnach eine Wertsteigerung und der Zuwachs im Portemonnaie. Wir sprechen hierbei von der Generierung eines positiven Cashflows.
Investitionen sind nicht nur etwas für große Banken oder Investmentgesellschaften. Auch bereits als Sparer mit kleinen Summen ist investieren möglich und oft sinnvoll. In der Art zu investieren unterscheiden sich die Beteiligten allerdings oft erheblich. – Was ist sinnvoll, was ist gut und was ist schlecht? Wo liegen die Unterschiede? – Beginnen wir nun mit dem Blick auf das Eigenheim und das neue Auto.
Bringt ein Auto einen positiven Cashflow?
Leider nein! Der Kauf eines Autos ist neben dem Kaufpreis mit weiteren Anschaffungs- und Unterhaltskosten verbunden. Kaufpreis, Steuern, Kraftstoff, Versicherungen und Reparaturen. Eine Wertsteigerung des Autos ist dadurch und im Normalfall nicht gegeben. Also kann ein Auto kein Vermögenswert sein, in das man investieren kann. Es wird ein negativer Cashflow erzeugt.
Bringt ein Eigenheim einen positiven Cashflow?
Die meisten Häuser und Wohnungen werden mit ca. 15 % Eigenkapital finanziert und folglich mit 85 % Fremdkapital. Das Fremdkapital muss monatlich an die Gläubiger mit Zinsen zurückgezahlt werden, was wiederum den Cashflow verringert. Aber auch wenn das Eigenheim mal abgezahlt ist, kommen laufend Kosten auf den Eigentümer zu, wie z. B. Renovierungen/Instandhaltung, Versicherungen und sonstige Wohnnebenkosten wie Strom oder Gas. In Bezug auf den Cashflow kann ein Haus auch keine Investition sein, da der Cashflow negativ ist, auch wenn man sich mit dem Eigenheim Miete spart.
Gibt es Wertsteigerungen beim Auto oder der selbstgenutzten Immobilie?
Praxisbeispiel: Kaufte man vor rund 8 Jahren einen neuen Audi RS6, kostete dieses formvollendete Automobil wies damals einen Neupreis von rund 115.000 Euro, über die Handelsplattform „Autoscout24“ können wir erfahren, dass dieses identische Modell nun zwischen 26. – 34.000 Euro bereits erhältlich ist. Wir haben demnach einen Wertverlust von ca. 80.000 Euro mit dieser „Investition“ buchstäblich eingefahren. Auch die zweite Bedingung für einen Vermögenswert kann das Auto fast nie erfüllen. Ausnahme können maximal Oldtimer sein, der später möglicherweise teurer weiterverkauft wird. Hierbei stellen sich dann allerdings andere mühsame Arbeiten und Risiken, es ist sicherlich extrem schwer für Oldtimer den richtigen Kunden, mit dem richtigen Preisvorstellungen.
Werfen wir unseren Blick jetzt noch einmal auf das Eigenheim, wenn man sich in Mecklenburg Vorpommern oder Brandenburg auf dem Land ein Haus zugelegt, so wird nach aktuellen Statuten ein Verlust die Folge sein, denn hier fallen seit Jahren die Immobilienpreise. Zusätzlich ist sie für eine Vermietung meistens nicht sonderst attraktiv, da die Nachfrage an diesen Orten erheblich geringer ist. Aufgrund der fortschreitenden Urbanisierung (Zuzug in die Städte) ist Wohneigentum in Innenstädten oder Spreckgürtel wie Hamburg, München oder Stuttgart interessant. Hier können durchaus noch Wertsteigerungen erfolgen.
Fazit zu den Verbindlichkeiten
Wie oben erläutert zählt der Neuwagen nicht zu der Gruppe von realen Investitionsmöglichkeiten, da beide Bedingungen nicht erfüllt werden können. Der Neuwagen ist den Verbindlichkeiten zuzuordnen, er erfährt keine Wertsteigerung, eher Verlust durch Verschleiß, und verursacht einen stätigen monatlichen Kostenblock.
Auch das Eigenheim kann leider auch nur in bestimmten Bedingungen eine der zwei Bedingungen erfüllen. Zum einen entstehen hohe monatliche Verbindlichkeiten durch den Unterhalt, auf der anderen Seite ist allerdings eine Wertsteigerung zumindest möglich. Demzufolge ist das Eigenheim eine zur Hälfte bestehende Verbindlichkeit.
Zitat: Robert Kiyosaki aus seinem Finanz-Weltbestseller RICH DAD POOR DAD:
„Wenn das Eigenheim deine größte Investition ist, dann hast du große Probleme.“
Die Vermögenswerte
Im Umkehrschluss zu den Verbindlichkeiten lassen sich die Definitionen für die Vermögenswerte ableiten. Diese erwirtschaften kontinuierlich einen positiven Cashflow oder zumindest einen Werterhalt. Nehmen wir als bildliches Beispiel eine Kuh, man kann sie behalten und sie gibt Milch und durch den Verkauf der Milch entsteht eine dauerhafte Einnahme oder die Kuh wird wieder verkauft. Dann sollte durch Wachstum ein Werterhalt gegeben sein.
Vermögenswerte, die auch Sachwerten entsprechen:
Die Aktie als Vermögenswert und Sachwert
Der Aktienmarkt ist die renditestärkste Anlageklasse. Mit Aktien beteiligt man sich an einem Unternehmen, dem Aktionär gehört somit ein kleiner Teil des Unternehmens. Hinter der Aktie steht ein realer Gegenwert – ein Sachwert, der nicht beliebig vermehrbar ist und Schutz vor Inflation bietet. Dies gilt ebenfalls für Aktienfonds, im Gegensatz zu Einzelaktien kann hier ein höherer Sicherheitsaspekt beachtet werden. Geldwerte wie z. B. Anleihen verfügen über keinen greifbaren oder echten Gegenwert, es entsteht in diesem Fall keine Beteiligung am Unternehmen. Man leiht dem Unternehmen oder dem Staat (Bundesanleihen) lediglich Kapital. Ganz einfach ausgedrückt: Wer Staatsanleihen kauft, hat ja nicht das Eigentumsrecht an Teilen des Bundestages oder Bundesrates.
Die Immobilien als Vermögenswert und Sachwert
Betongold: Ein weiterer bemerkenswerter Vermögenswert ist die Immobilie. Bei der Immobilie kommt es aber darauf an, in welcher Lage sie sich befindet und ob sie vermietet ist. Durch Mieteinnahmen und unterschiedlicher Steuerbegünstigungen kann ein positiver Cashflow erzeugt werden. Die Praxis zeigt, dass kleine Wohnungen in Ballungsgebieten hierbei einen spürbaren Vorteil gegenüber Immobilien auf dem Land aufweisen.
Fazit zu Vermögenswerten vs. Verbindlichkeiten und Sachwerte vs. Geldwerte
Wir freuen uns, wenn Sie aus diesem Artikel den Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mitnehmen. Vermögenswerte erkennt man daran, dass diese einen regelmäßige Einnahme bringen und im Wert steigen. Verbindlichkeiten erwirken genau das Gegenteil, sie kosten regelmäßig Geld und verlieren zeitgleich an Wert.
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