Lesedauer: 12 – 15 Minuten. Hierbei handelt sich um die Zurücksetzung oder Ausbalancierung des Gesamtdepots. Basieren auf dem Buy and Hold-Asatzes. Vornehmlich durch das automatische Wiederanlegen der Gewinne in die Anlageklassen (thesaurieren*).
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Serie „Wertpapiere“
Liebe Leser,
innerhalb gleicher Anlageklassen kann es zu höherer Rendite führen, unter verschiedenen Assetklassen im Wertpapiersegment ist dies ebenfalls sehr gut möglich. Immer erreicht wird eine höhere Risikoabsicherung (Teil-Sicherung des bisher aufgebauten Ertrages).
Wiederherstellung des ursprünglichen Portfolios bei wachsendem Depotwert (prozentuale Aufteilung).
Bei der ursprünglichen Gewichtung Ihres Portfolios (egal ob ETF’s, gem. Fonds oder im Mantel der Ruhestandspolicen) werden Sie sich ja etwas gedacht haben. Ist dieser gesamten Gedankengang oder Zielsetzung nach einem oder zwei Jahren wieder vorbei? Wohl kaum, Ihre Ziele, Wünsche und Strategien sind langfristig ausgelegt. Kleine Korrekturen inbegriffen. Also macht es ja auch Sinn zeitweise, Beispiel jährlich, Ihr Portfolio wieder in die zu Beginn gewählte Aufteilung zurückzusetzen.
Workflow:
Ziel ist es, die ursprüngliche prozentuale Gewichtung Ihres Depots wiederherzustellen. Aufgrund der Streuung verfügen Sie über verschiedene Anlagen innerhalb Ihres Depots. Die Renditen verlaufen dementsprechend unterschiedlich. Einfach gesagt wird nun der das erwirtschaftete Kapital aus einer Anlage abgeschöpft und in die unterbewertete (schlechter gelaufenen) investiert. Somit entsteht zusätzlich antizyklisches Handeln.
Cash Flow-Rebalancing durch gesonderte Einzahlung:
Alternativ können mit gezielten Nachkäufen bestehender unterbewertete Positionen, durch frische Einzahlungen, ebenfalls ein Rebalancing/Ausbalancierung des Portfolios, erreicht werden. Im Gegensatz zum dauerhaften thesaurierenden Ansatz werden hierbei Anteile nur gekauft. Dieser Vorgang ist somit kapitalsteuerertragsfrei. Nehmen Sie gesonderte Einzahlungen trotzdem bitte nur als Zusatz und nicht als dauerhafte Lösung, zur Erzeugung des Ausgleiches Ihrer Allokation.
Rebalancing bei Identische Anlageklassen:
(Beispiel: Aktien und Aktien oder Investmentfonds und Investmentfonds): kein „Klumpenrisiko**“, führt meistens zu höherer Rendite im „Einprozentbereich“. Höhere Sicherheitsaspekte. Besonders geeignet für das besparen von unterschiedlichen Investmentfonds oder Aktiensparplänen gleichzeitig.
Rebalancing bei unterschiedlichen Anlageklassen:
(Beispiel: Portfoliomix aus Aktien und Anleihen): kein „Klumpenrisiko**“, höhere Sicherheitsaspekte, weniger Volatilität, meistens etwas zu Kosten der Rendite. Für Sparpläne möglich. Besonders sinnvoll für den moderaten Wertzuwachs bei Einmalanlagen.
Anwendung und Geltungsbereiche:
Portfolios mit ETF-Fonds oder/und gemanagten Investmentfonds.
Ein Portfolio mit 50 % Aktien- und 50 % Anleihenanteil, Portfoliomanageement innerhalb investmentvbasierenden Altersvorsorgeprodukten (auch mit Versicherungsmantel).
Kosten und Nutzen:
Kosten: In Versicherungspolicen gibt es oft die Möglichkeit einen Investmentfonds einmalig oder auch kostenfrei mehrfach zu wechseln. Diese Möglichkeit hängt individuell vom Anbieter ab. Im „freien“ Investment, einem Investmentdepot (Aktien, Investmentfonds, Anleihen, Optionen etc.) fallen Transaktionsgebühren, für Kauf und Verkauf der Anteile, an. Zusätzlich können beim Verkauf und den entstanden Gewinn durch die Anteile Kapitalertragssteuer fällig werden.
Extra Tipp: Einfach vorab bei Ihrer Bank das Formular zur Kapitalertragssteuerbefreiung einreichen. Durch dieses Formular sind die ersten 801 Euro erwirtschafteten Erträge steuerfrei.
Nutzen: Kosten und Nutzen sollten in einem gesunden Verhältnis zu einander stehen. Bei manchen Anlagemanagementen/Investmentverwaltern ist dieser Service (wenn sinnhaft) bereits inkludiert. Bei Investments innerhalb Altersvorsorgeversicherungen kann Rebalancing oft, als zusätzlicher Baustein der Strategie, angewählt werden. Voraussetzung sind hierbei natürlich die Aufteilung des Sparkapitals in mehrere Investmentfonds.
Begrifferläuterung
*thesaurieren:
„Der Begriff der Thesaurierung (v. gr. thesauros „Schatzhaus“) bezeichnet Vorgänge, bei denen die von einer Organisation erwirtschafteten Gewinne nicht ausgegeben oder ausgeschüttet werden, sondern in der Organisation selbst verbleiben (einbehalten werden).
Besondere Bedeutung erlangt die Thesaurierung bei Fondsgesellschaften. Kommt es zu einer Thesaurierung, werden die im Veranlagungszeitraum (VZ) erzielten Erträge eines Fonds nicht an die Anteilseigner des Fonds ausgeschüttet, sondern zur Erhöhung des Fondsvermögens verwendet (thesauriert). Die einzelnen Anteile haben somit einen höheren Eigenwert.“
Quelle: Wikipedia
**“Klumpenrisiko“:
Beim „Klumpenrisiko“ erfolgt keine Streuung auf unterschiedliche Anlagen.
Mit Klumpenrisiken bezeichnet man im Bankwesen die kumulative Häufung von Ausfallrisiken in einem Kreditportfolio mit ähnlich hohen oder identisch hohen Korrelationswerten bei Kreditnehmern, Fremdwährungen, Ratingklassen, Branchen oder Regionen, wodurch die Risikotragfähigkeit eines Kreditinstituts erreicht oder überschritten werden kann.
Auch werden mit dem Begriff Clusterrisiken für Regionen oder Volkswirtschaften beschrieben, die aus deren Abhängigkeit von einem Branchencluster resultieren.
Quelle: Wikipedia
Das Team von Finanzcoach Hannover wünscht Ihnen eine schöne Urlaubszeit und tolle Reiseerlebnisse.